Schlagwort: Personal Brand

  • Rechtschreibung & Grammatik

    Rechtschreibung & Grammatik

    Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

    Damit ich dich nicht bereits am Anfang mit Theorie langweile, zeige ich dir anhand eines Negativbeispiels aus meinem Newsfeed des Business-Netzwerks LinkedIn, warum Rechtschreibung und Grammatik essentiell für ein professionelles Erscheinungsbild sind.

    Negativbeispiel

    Publikation eines Bewerbungscoachs bei LinkedIn.

    Ob wir dem Autor zustimmen oder die Formulierung mögen, sei an dieser Stelle nicht relevant.

    Hier möchte ein Bewerbungs-Coach und Experte für Selbstmarketing und Bewerbung seine These durch ein Bild verstärken, was die Wahrnehmungswahrscheinlichkeit des Beitrags erhöhen soll.

    Tatsächlich wird jedoch bei jedem, der Texte schreibt, liest und Rechtschreibung und Grammatik als wichtigen Kommunikationsbestandteil sieht, die Wahrnehmung auf die kapitalen Fehler gelenkt.

    Die Fehler

    Folgende Fehler fallen sofort ins Auge:

    • Falsch verwendeter Apostroph
      Der Apostroph findet keine Anwendung bei der Pluralbildung (siehe auch: Deppenapostroph).
      Es heißt also nicht CV’s, sondern CVs.
      Genau genommen sollte überhaupt kein s verwendet werden, da der Plural von Curriculum Vitae (CV) ebenfalls mit CV abgekürzt wird: Curricula Vitae.
    • Kommata
      Kommaregeln konnten wir uns kaum richtig merken, da halfen auch die Reformen nicht viel. Was jedoch sehr oft hilft, sind Satzmelodie und logische Zusammenhänge.
      Im obigen Beispiel fehlt ein Komma, wo es hingehört.
      Es ist ein Komma vorhanden, wo es nicht hingehört, nämlich vor dem oder.
    • Kleinschreibung
      Adjektive werden klein geschrieben, das wird sich auch nicht ändern.
    • Satzzeichen
      Sätze, die Schlagzeilen- oder Stichwortcharakter haben, müssen nicht mit einem Satzzeichen beendet werden. Sobald es sich um längere Sätze handelt oder z. B. Kommata einen Satz komplexer machen, verwenden wir doch gerne ein Satzzeichen.

      Im obigen Beispiel schreiben wir also besser etwa
      Chronologische CV sind nicht immer sinnvoll.
      oder
      Chronologische CV nicht immer sinnvoll
      als Titelzeile.

      Die BILD-Zeitung (oder für die Schweizer der Blick) würde wahrscheinlich schreiben:
      Chronologische Lebensläufe sinnlos!

      Auch der darauf folgende Satz, der zwei Kommata enthält, sollte mit einem Punkt abgeschlossen werden.

      Gleiches gilt übrigens auch für Aufzählungen.

    Entscheide selbst: Wie ist die Wirkung?

    Schreibfehler begegnen uns täglich und in den meisten Fällen ignorieren wir sie, weil sie für unsere Vorhaben nicht relevant sind. Oft zählt auch die eigentliche Nachricht oder das Sender-Herz viel mehr, als beispielhafte Orthographie.

    In diesem Fall handelt es sich jedoch um einen professionellen Bewerbungs-Coach, der auf Klientenfang ist und seine Personal Brand durch Öffentlichkeitsarbeit stärken möchte.

    Hand aufs Herz: Möchtest du einem Experten für Selbstmarketing und Bewerbung die Optimierung deiner Bewerbungsunterlagen anvertrauen, wenn dieser weder die Mehrzahl von CV kennt, noch in der Lage ist, einen Satz als eigene Visitenkarte fehlerfrei zu veröffentlichen?

    Ich möchte den Autor keinesfalls schlecht machen und habe den Screenshot derart entschärft, dass keine Rückschlüsse auf den Ursprung möglich sind.

    Als Augenöffner ist es mir jedoch ein Bedürfnis aufzuzeigen, welch negative, wenn nicht gar kontraproduktive Wirkung kapitale Schreibfehler in öffentlicher Werbung haben können.

    Nach dieser kleinen Analyse soll es konstruktiv weitergehen.

    Negativbeispiel korrigiert mit Regeln der Rechtschreibung und Grammatik

    Obiges Beispiel könnte zum Beispiel mit folgender Schreibweise seinen Zweck erfüllen:

    Chronologische CV
    nicht immer sinnvoll

    Es kann Sinn machen, seinen CV themen‐ oder fokusbasiert aufzusetzen, um mehr Kraft zu entwickeln.

    Einverstanden? Das freut mich. 🙂


    Fehler in Rechtschreibung und Grammatik vermeiden

    Nobody is perfect und Schreibschwäche soll niemanden davon abhalten, seine Gedanken, seinen Auftrag, seine Gefühle oder seine Taten verbal in die Welt hinauszutragen.

    Schreibfehler in öffentlichen Publikationen lassen sich recht einfach soweit reduzieren, dass sie den Leser nicht irritieren und den Lesefluss nicht stören.

    Systemeigene Prüfung der Rechtschreibung

    Das einfachste Hilfsmittel hast du wahrscheinlich gerade direkt vor dir oder sogar in deiner Hand: Dein Computer, Tablet oder Handy. Moderne Betriebssysteme haben Rechtschreibprüfungen integriert und lassen sich oft sogar für verschiedene Sprachen konfigurieren. Sind unter einem Wort z. B. rote Wellenlinien, ist es möglicherweise falsch geschrieben. 😉

    Der wortgewandte Kollege

    Oft hat man im Freundeskreis mindestens einen Kontakt, der sich bestens mit der deutschen Sprache auskennt. Bitte ihn oder sie, deinen Text korrekturzulesen!

    Es ist dabei ratsam, Korrekturleser auch dann zu nutzen, wenn man sich für einen guten Schreiberling hält. Die eigenen Fehler entdeckt man oft nur selten oder zu spät. In einem Fall hatte ein Kunde einen Flyer mit recht lustiger Stilblüte in zwanzigtausendfacher Ausfertigung drucken lassen, obwohl der Text nach seiner Aussage sogar von zwei Bekannten korrekturgelesen wurde.

    Wer keinen geeigneten Korrekturleser in seinem näheren Umfeld hat, jedoch bisher ein berufliches Netzwerk aufbauen konnte, kann möglicherweise auf LinkedIn oder Xing Helfer oder professionelle Copywriter finden.

    Der Duden und Duden Mentor

    Der Duden als Referenz für die deutsche Sprache hat nicht nur eine Website, auf der sich Worte nachschlagen lassen, sondern auch eine Duden Mentor genannte Dienstleistung, die in der etwas eingeschränkten Basisversion sogar kostenlos genutzt werden kann.

    Die Textprüfung des Duden-Mentors verbessert Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung.

    Sensibilisiert? Gut!

    Ich habe in diesem Artikel bestimmt auch den einen oder anderen Fehler eingebaut. Ganz bewusst, natürlich! 😉

    Wie erwähnt ist oberste Priorität, dass der Lesefluss nicht durch Fehler in Orthographie oder Grammatik gestört und der Lesende nicht irritiert wird. Damit haben wir die Voraussetzung geschaffen, dass unsere professionelle Botschaft auf unkompliziertem Weg zum Empfänger gelangen kann.

    Viel Erfolg!


    Siehe auch

    Diese Rechtschreibfehler solltest du unbedingt vermeiden oder dir schleunigst abgewöhnen!